fulminanter Saisonstart im Spremberger Hexenkessel
Der Auftakt in der 1. Judo Bundesliga verlief für unsere beiden Mannschaften nach Maß. Unsere Frauen fegten den Gruppenzweiten des Vorjahres die JG Sachsenwald förmlich mit 13:1 von der Matte.
Den ersten Kampf bestritt das Spremberger Eigengewächs Alina Völke und bereits nach knapp 30 Sekunden stand es schon 1:0. Die Neu-Sprembergerin Nicole Stakhov erledigte ihre Aufgabe fast genau so schnell und erhöhte auf 2:0. Danach folgten noch die Punkte von Franka Sophie Matthes, Charlotte von Leupold, Emma Hammer, Sabine Bonitz und Helen Schwenderling. Im Eildurchlauf ging es mit 7:0 in die Halbzeitpause. “die Hamburger Mädchen taten einem schon fast leid ob der Überlegenheit der Spremberger Mannschaft.” so Präsident Dirk Meyer
Trainerin Madlen Oesterreich musste zur Halbzeit mindestens drei Kämpferinnen austauschen konnte aber aus dem Vollen schöpfen und angesichts der beruhigenden Führung dann auch gleich fünf mal wechseln. Die ersten beiden Punkte holten wie schon in der Hinrunde Alina Völke und Nicole Stahkov vorzeitig mit Ippon.
Nach einer Niederlage folgte nun das mit Spannung erwartete Debüt der erst 15jährigen Anni Lehnigk. Nach einem wahren Angriffsfeuerwerk der Spremberger Gymnasiastin war es schlußendlich eine herrliche Kombination von Lehnigk die den Spremberger Hexenkessel zum beben brachte. Es folgten anschließend noch die Punkte 11, 12 und 13 durch Nathalie Ghandour, Michelle Goschin und Lena Sophie Grulich.
Ein gelungener Auftakt und zwei wichtige Punkte im Kampf um den Gruppensieg und die erneute Teilnahme an den Play Offs um die Deutsche Meisterschaft im Herbst 2024.
Nach einer kurzen Pause folgte der Auftakt unserer Männer. Wie bereits im Vorjahr durften unsere Männer gegen den mehrfachen Medaillengewinner SUA Witten in die neue Saison starten. “Nicht das beste Los um in die Saison zu starten.” so Trainer Mike Göpfert
Im letzten Jahr setzten sich unsere Jungs nach einem Rückstand zur Halbzeit in Witten noch knapp mit 6:8 durch und legten somit den Grundstein für den Einzug in die Finalrunde.
Im Duell der “schweren Jungs” hatte der aus Esslingen nach Spremberg gewechselte Sven Heinle trotz eines starken Kampfes das Nachsehen und verlor sein Debüt vor Heimpublikum. Die beiden Leichtgewichtler Maximilian Standke und Artem Lesiuk entledigten sich ihrer Pflichtaufgaben und beendeten Ihre Duelle vorzeitig mit Ippon. Nach einer weiteren Niederlage war es Vladimir Stark bis 81Kg der unser Team wieder nach vorne brachte. Mit seinem unwiederstehlichen Angriffsjudo brachte er den Wittener Popp zum verzweifeln und erwischte Ihn mit einem herrlichen Schulterwurf kurz vor Schluss voll auf Ippon. Der Ukrainer Anton Savytskiy sollte im nächsten Kampf schon für einer Art Vorentscheidung sorgen und galt als sicherer Punkt in Spremberger Kreisen. Am Ende wurde er in Führung liegend sogar noch disqualifiziert und sorgte so für großen Unmut auf Spremberger Seite.
“da hatten die Kampfrichter nicht Ihren besten Moment! Eine Wertung zurückgenommen und nicht gegeben, eine Wertung zu tief gegeben, dann die Festhalte für Anton viel zu spät angezeigt und am Ende den besseren Kämpfer disqualifiziert. Nach Sichtung der Videobilder kommt es gar nicht zur Disqualifikation und Anton muss vorzeitig als Sieger die Matte verlassen.” so Meyer
Danach verlor auch noch Dennis Rietz gegen den Belgier Foubert und unsere Jungs lagen wie im Vorjahr 3:4 hinten.
Lange Gesichter und viele Fragezeichen machten sich breit, da Anton Savytskiy nun aufgrund seiner Disqualifikation auch für den 2. Durchgang gesperrt war. Die Halbzeitbesprechung viel deshalb auch vergleichsweise lang aus. Am Ende setzte Trainer Mike Göpfert alles auf Sieg und riskierte mit seiner Aufstellung sogar eine Niederlage.
Den ersten Punkt und somit den Ausgleich holte Sven Heinle im Rematch gegen J. Schreiber. Im Golden Score gelang dem Schwergewichtler der viel umjubelte Ausgleich. Standke und Lesiuk holten ähnlich souverän wie in der Hinrunde die Punkte Nummer 5 und 6. Danach sollte Kapitän Oleg Ilts zumindest schonmal das Unentschieden sichern. Etwas übermotiviert verlor unser Kapitän völlig überraschend und das Team aus dem Ruhrgebiet witterte wieder Morgenluft. Das für Alle erlösende Unentschieden sicherte Vladimir Stark.
“der Name war heute Programm. Vladi war unwiderstehlich und wollte seinen Beitrag zum Punktgewinn unbedingt liefern. Für mich war er heute einer der stärksten vielleicht sogar der Stärkste.” so Trainer Mike Göpfert
Im letzten Duell des Tages schickten beide Teams Ihren 81kg Mann hoch ins 90Kg Limit und dieses Drehbuch hätte man nicht besser schreiben können. Beide Athleten schenkten sich nichts und hatten jeweils einen halben Punkt auf Ihrer Seite bevor es in die Verlängerung ging. Die Spannung in der Halle war fast unerträglich, doch der erst 18jährige Elija Ruben Märkt ließ sich davon nicht beeindrucken und wurde mit einem herrlichen Schulterwurf zum Matchwinner. Die Mannschaft und die fast ausverkaufte Halle feierte den Youngster und den ersten Sieg der neuen Saison.
“das war heute nichts für schwache Nerven aber umso schöner für uns und unsere Fans” so Meyer nach dem gelungen Auftakt in der 1. Bundesliga.