„Wir waren die Lautesten und hatten auch glaube ich die meisten Fans mit“, beschreibt Vereinsmanager Dirk Meyer die Situation zum Bundesliga-Finale. „Es war eine coole Veranstaltung und  toll so etwas mal erlebt zu haben.“ Der Deutsche Rekordmeister TSV Abensberg empfing die vier besten Teams Deutschland und gab sich bei der Ausrichtung des Finales große Mühe. Es sollte zum 60jährigen Vereinsjubiläum ein Spektakel werden und im besten Fall der Titel verteidigt werden. Doch nach insgesamt 11 Vizemeister – Titeln seit 2013 hatte der KSV Esslingen offensichtlich etwas dagegen und mobilisierte alle Kräfte um den Fluch des Vizemeisters endlich zu besiegen.  Die Esslinger waren mit einer “Supermannschaft” angereist. Elf Ausländer mit insgesamt acht WM-Titeln und vier Olympischen Medaillen warteten auf unsere Jungs. „Die haben mehr Grand-Slam Medaillen als wir überhaupt Sportler haben“, witzelt Dirk Meyer salopp und wir haben mal nachgezählt. Meyer hatte recht. Es sind insgesamt sage und schreibe 100 Grand Slam Medaillen auf Esslinger Seite. „Wir haben uns trotzdem nicht beeindrucken lassen von Esslingen, die Verantwortlichen haben sich vor uns fast in die Hosen gemacht und darauf können wir auch stolz sein.” so Meyer

Am Ende hieß es 12:2 für Esslingen. Unsere Jungs haben sich teuer verkauft und das klare Ergebnis täuscht doch etwas über die Kampfverläufe hinweg. So hätten Danny Paul Kiel, Mariusz Krueger und auch Tim Möller ihre Kämpfe für sich entscheiden können. Auch Enej Marinic hatte Ex-Weltmeister Guram Tushishvili schon in der Luft vermochte ihn aber nicht zu werfen. “Natürlich ist man nach Niederlagen immer enttäuscht aber die Jungs haben ihre Sache gut gemacht und den einen oder anderen Star zum wackeln gebracht.” so Trainer Mike Göpfert

Das Verletzungspech und die Absagen einer ganzen Reihe unserer Top-Athleten hatten aber auch einen Vorteil. So kamen der erst 16-jährige Mark Volz gegen den Deutschen Vizemeister Jano Rübo zum Einsatz und der 18-jährige Elija Märkt punktete bei seinem Debüt sogar gegen den zweifachen Deutschen Meister Schamil Dzavbatyrov bereits nach eineinhalb Minuten mit Ippon. Über die Zukunft brauchen sich unsere Verantwortlichen keine Sorgen machen. Wir haben dort die jüngste Mannschaft am Start gehabt und das Team stand wie ein Fels hinter jedem Einzelnen. Die Spremberger haben jeden Athleten, auch dann noch trotz aussichtslosem Punktestand, bis zum Schluss lautstark angefeuert. „Das zeichnet unser Team aus“, berichtet Dirk Meyer noch immer mit einer krächzenden Stimme. „Es hat Spaß gemacht mit der Mannschaft und wir greifen nächste Saison wieder an. Das wollen wir noch einmal erleben!“, verspricht er.

Auch wenn es emotional ein besonderes Erlebnis für unsere Jungs war und sie stolz mit Bronze nach Hause fuhren, gab es auch einiges an kritischen Stimmen. So standen unsere Jungs aufgrund technischer Defekte bis 9.30 Uhr an der Waage und wurden 20 Minuten später auf die Matte gebeten.  Die Halle war viel zu klein für solch ein Topevent. Die knapp 500 Zuschauer saßen dicht gedrängt und für die Mannschaften war kein Platz mehr in der Halle. Dies tat der Stimmung keinen Abbruch, die war prächtig berichteten auch unsere Jungs aber insgesamt war es zu warm, viel zu eng und aufgrund technischer Aussetzer dauerte alles eine gefühlte Ewigkeit. Sportler stellten persönliche Hotspots zur Verfügung damit überhaupt weitergekämpft werden konnte. Das hätten Veranstalter und Ausrichter besser planen können und müssen.