Judoka Luc Meyer lebt derzeit aus dem Koffer

Der 19jährige Spremberger Luc Meyer durchlebt gerade die wohl schwerste Zeit seines jungen Sportlerlebens. Der Spagat zwischen Schule und Leistungssport gelingt ihm dennoch ganz gut.

Nach seinem überzeugenden Sieg beim Ranglisten Turnier im Februar folgte im März ein guter 5. Platz beim hochdotierten Bremen Masters. Anfang April verschob Luc dann seine erste Abiturprüfung und wie sich später herausstellte, war dies eine gute Entscheidung. Statt der Bioprüfung fuhr der zweimalige Deutsche Juniorenmeister zum Europacup nach Lignano. Nach 6 vorzeitigen Siegen konnte er mit Bronze seine erste EC Medaille feiern.

Damit rückte er natürlich auch in den Focus des Bundestrainers und geriet so in die nächste Zwickmühle. Lernen für sein Abitur oder trainieren für den nächsten Europacup? Luc versuchte beides und war mit zwei Top Ten Platzierungen beim Europacup in Kaunas und später in Leibnitz jeweils bester Deutscher seiner Gewichtsklasse. Zwischen all den Wettkämpfen zog er noch von Frankfurt /Oder, wo er die Sportschule besuchte, nach Potsdam an den Olympiastützpunkt. Absolvierte dann ganz nebenbei seine Nachschreibe Prüfungen in Frankfurt /Oder und bestand sein Abitur mit 2,3.

Es folgten sein erster Europacup Einsatz bei den Männern in Slowenien und sein Abi Ball, für den er noch das Tanzen erlernen wollte. „dies habe ich dann weglassen müssen, aber blamiert habe ich mich trotzdem nicht.“ erzählt Luc mit einem Lächeln.

Vergangenes Wochenende durfte das Spremberger Talent dann erstmals mit dem Bundesadler auf der Brust kämpfen. Beim Europacup im ungarischen Paks verpasste er mit Platz 5 nur knapp das Podest.

Von Ungarn geht es mit dem Flieger nun direkt nach München zum Training mit der Nationalmannschaft und zum nächsten Ranglistenturnier. In Zwei Wochen steht dann Prag auf dem Plan und danach der Europacup in Berlin. „ich lebe zurzeit aus dem Koffer und meine Familie sehe ich nur noch selten. Ich hoffe es zahlt sich Alles aus. Mein Traum ist die Teilnahme an den Europameisterschaften und nur dies hält mich gerade am Leben und gibt mir jeden Tag die Motivation“ so Luc über seine wohl schwerste Zeit seines noch jungen Sportlerlebens.

Foto: Luc gezeichnet vom Stress der letzten Wochen aber auch stolz mit dem Adler auf der Brust