Vor den Augen der größten Fans und gleichzeitig schonungslosesten Kritikern, den eigenen Kindern, empfingen unsere Spitzbuben am vergangenen Freitag den Tabellendritten aus der Kreisstadt Forst und den bisher noch sieglosen Cottbuser Volleyballverein 90. In der engen Halle, der Wirthstraße von Spremberg, sollte vor heimischer Kulisse dieser Spieltag wegweisend für die gesamte Saison werden. Mit zwei Siegen konnte man am fehlerfreien Tabellenführer dranbleiben und ein kleines Polster auf die Verfolger schaffen. Zwei Niederlagen würden graues Mittelfeld und wenig Hoffnungen auf die dritte Meisterschaft bedeuten.
Da der etatmäßige Zuspieler, Marko Szymanski, krankheitsbedingt kurzfristig ausfiel, musste das Spitzbubenurgestein, Rene Dommning seinen Einstand in dieser Saison geben.
Im ersten Spiel trafen unsere Volleyballer auf den Außenseiter aus Cottbus. Wie immer wurde der CVV durch ihren stimmungsvollen Anhang unterstützt und fand auch sehr gut in die Partie. Lange bestimmten sie das Spielgeschehen. Die Spitzbuben brauchten einige Ballwechsel um sich an den „neuen“ Zuspieler zu gewöhnen, so dass sie bis Mitte des ersten Satzes einem leichten Rückstand hinterher liefen. Aber unsere Spieler gaben sich nicht auf und mit viel Kampf sicherten sie sich den Durchgang doch noch mit 25:20.Der Schwung konnte mit in den zweiten Satz genommen werden. Der Widerstand der Cottbuser war gebrochen und somit gingen die drei Punkte, durch ein 25:13, verdient an unsere Spremberger.
Im zweiten Match erwarteten unsere Asahi Volleyballer eine ganz andere gegnerische Qualität. Mit den letzten Ligaerfolgen bewiesen die jungen Forster, dass sie sich dieses Jahr deutlich stabilisieren konnten und somit zur Favoritengruppe zu zählen sind. Taktisch und technisch gut vorbereitet, starteten sie in das Spiel. Unsere Spitzbuben zeigten sich sichtlich beeindruckt. Besonders schwach präsentierte man sich in der Annahme und im Blockspiel, was schließlich zu einem schnellen und hohen Rückstand führte. Mitte des ersten Satzes ließen die Rosenstädter die Zügel etwas lockerer, so dass es zwischenzeitlich schien, dass der Satz kippe. Diese Nachlässigkeit konnten die Hausherren jedoch nicht nutzen und so endete der Satz, wie er begonnen hatte. Mit dem verdienten 25:19 Erfolg des TV Forst wechselte man die Seiten.
Endlich zeigten die Spitzbuben ihren Fans, warum man in den letzten Jahren die Liga so domminierte. Eigenfehler wurden abgestellt, der Block verstärkt und aus einer sicheren Annahme war der sonst so selbstverständliche dynamische Spielaufbau möglich. Ein 25:15 war der folgerichtige Lohn für unseren Sechser. Der Tiebreak musste die Entscheidung bringen.
Ein Satz der von seiner Dramatik sicherlich in die Kreisligageschichte eingehen wird. Das ansonsten gute Schiedsrichtergespann hatte Mühe die vielen grenzwertigen Situationen richtig zu beurteilen, was unweigerlich zu einer hitzige Atmosphäre auf und außerhalb des Spielfeldes führte. Keine Mannschaft gönnte sich eine Pause und so blieb der Satz lange Zeit offen. Erst am Ende setzte sich der TV Forst ab und hatte mit zwei Matchbällen beim Stand von 14:12 den Spielgewinn scheinbar schon in der Tasche. Doch mit insgesamt über 160 Jahren Volleyballerfahrung und einem unbändigen Siegeswillen, drehten unsere Spitzbuben in eiskalter Manier das Match. Mit 17:15 verließen die Spremberger als erschöpfte Sieger das Feld.
Dass die junge Forster Mannschaft aufgrund der abgelieferten Leistung nicht enttäuscht war, wurde in den zahlreichen Kabinengesprächen deutlich. Der Wunsch nach höherklassigen Spielen konnte vernommen werden und bei einer weiteren Leistungssteigerung in den nächsten Jahren wird er vermutlich auch erfühlt.
Für den Spitzbubennachwuchs ist dies noch ein fernes Ziel. Damit er aber mindestens genauso erfolgreich wird wie am Freitag die Papas, freuen sie sich bereits jetzt auf das Schnuppertraining für Erst- bis Drittklässler am 19.12. zwischen 10:00 und 12:00 Uhr in der Sporthalle der BOS, Wirthstraße 1 in Spremberg.
Für die Spitzbuben spielten: F. Richter, R. Dommning, M. Branzko, T. Steffin, C. Scharoba und M. Dräger (v.l.n.r.)