Bundesliga Team bietet Wahlheim trotz Rumpftruppe die Stirn

Die Vorzeichen für den zweiten Kampftag der 2. Judobundesliga standen für unsere Jungs mehr als schlecht. Nach einem Verkehrsunfall mit dem Fahrrad fiel bereits vorige Woche Leichtgewichtler Kevin Schuchardt aus. Ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Kapitän Stefan Niesecke verletzte sich am Kampftag gegen Braunschweig und musste ins Krankenhaus. „Aber Beide werden in der 2. Halbserie wieder einsatzbereit sein.“ so Dirk Meyer. Die beiden 90Kg Athleten Gensel und Vetter befinden sich im Urlaub und die Schwergewichtler Schaarschmidt und Glock mussten arbeiten. Aber das wusste man vorher und versuchte trotzdem eine schlagkräftige Truppe auf den Weg nach Aachen zu schicken. Als dann am Freitag die Absage vom einzigen 90Kg Kämpfer Danni Tempel kam und auch 66 kg Athlet Oleg Ilts wie Tempel mit Schüttelfrost und Fieber im Bett lag, war an einen Punkt oder gar einen Sieg in Aachen beim TSV Hertha Wahlheim überhaupt nicht mehr zu denken.

Mit einer sogenannten Rumpftruppe zeigten unsere Judoka aber Herzblut und wollten das schier Unmögliche möglich machen.

Schwergewichtler Sebastian Bähr zwang den holländischen Junioren Meister und Europacupsieger Jur Spijkers förmlich in die Knie und holte den ersten Punkt für uns. Nils Dochow und Tobias Mol legten sehr souverän nach und bauten auf 3:0 aus. Nach einer Niederlage bis 81 Kg durch Johannes Karsch stellte Trainer Mike Göpfert den nichteinsatzfähigen Oleg Ilts bis 90 Kg auf die Matte und ließ den Kampf abschenken. Danach sorgten die beiden „Leichten“ Maximilian Zimmermann und Michel Daue mit jeweils einem herrlichen Ippon für eine deutliche 5:2 Halbzeitführung.

Nun begannen aber unsere Probleme. Dreimal muss in der Halbzeitpause ja bekanntlich gewechselt werden und das war an diesem Kampftag ja schon fast nicht möglich für Trainer Mike Göpfert. Sebastian Bähr blieb also drin und erhöhte auf sage und schreibe 6:2 für ASAHI. Johannes Kruse kam für Nils Dochow und machte einen starken Kampf. Lag sogar in Führung und konterte dann Ruppert Hammen aus. Zum Entsetzen der unserer Jungs ging der vorzeitige Sieg aber nicht nach Spremberg sondern nach Wahlheim. Danach beförderte Tobias Mol seinen holländischen Gegner zum halben Punkt auf die Matte und hatte ihn sogar in der Festhalte. Mit dieser dicken Führung im Rücken wähnte sich Tobias schon im Ziel und passte einen Moment nicht auf und verlor noch das Gefecht. Nachdem dann auch noch Kevin Schröder für einen unerlaubten Beinfasser disqualifiziert wurde, stand es mittlerweile nur noch 6:5  und die unbesetzte 90 stand ja noch aus.

Trainer Mike Göpfert griff aber in die Trickkiste und schob 81 kg Athlet Karsch nach oben und was der ablieferte war grandios. Mit dem Mute der Verzweiflung holte Johannes einen Rückstand auf und ging 30 Sekunden vor Schluss sogar in Führung. Die Spremberger hofften auf eine Überraschung, wurden aber durch den Zeitnehmer ausgebremst. Aus unerklärlichen Gründen lief die Zeit nicht weiter und trotz lautstarker Hinweise passierte Nichts. Am Ende waren es genau diese 10-15 Sekunden die Johannes und unserem KSC  zum Verhängnis wurden. Buchstäblich mit dem Schlussgong passierte es und der Walheimer holte noch die Wertung und damit den Ausgleich zum 6:6. Johannes großartige Leistung wurde ungerechter Weise nicht belohnt. Anschließend verlor der für Zimmermann eingewechselte Tom Storim trotz starker kämpferischer Leistung zum 6:7. Im letzten Duell gab es die Neuauflage der Hinrunde Daue gegen Klinspon. Michel machte sich wahrscheinlich selbst zu viel Druck und verkrampfte nach einer nichtgegebenen Wertung etwas, ging dann volles Risiko und wurde ausgekontert.Die Sensation blieb aus und unser Bundesliga Team musste sich ohne Punkte auf den Heimweg machen. „wie die Jungs heute gekämpft haben war fantastisch, wer hätte heute früh gedacht, dass wir hier sogar 9:5 siegen können.“ sagt Mike Göpfert.

„Es war ein spannender und trotzdem geiler Kampfabend“ ergänzt Schwergewichtler Sebastian Bähr „ein 7:7 hätten wir uns mehr als verdient gehabt und wäre heute auch gerecht gewesen aber wenn abgesehen von kuriosen Kampfrichterentscheidungen selbst eine Uhr aus unerklärlichen Gründen und ohne technischen Defekt urplötzlich nicht mehr läuft und somit Kampfentscheidend wird, dann war heute der Judogott wahrlich nicht mit uns.“