Das mit Spannung erwartete Duell der Spitzenreiter haben unsere Männer überraschend klar mit 8:4 für sich entscheiden können. Die fantastische Stimmung in der Halle wurde nur durch zwei Verletzte getrübt.

„Ihr wollt doch heute verlieren? So habe ich Eure Vorberichterstattung verstanden“, hinterfragt der Holler Verantwortliche Wolfgang Ernst vor dem Kampf das Spremberger Judo Team. Einen Heimkampf freiwillig verlieren? Die Spremberger Erklärung folgte dann in sportlicher Weise auf der Matte. Und die Antwort dürfte dem Holler Sportwart nicht gefallen haben. Mit 8:4 siegten die Spremberger über die Niedersachsen.

Im ersten Durchgang gestaltete sich der Kampf noch ausgeglichen. Michael Rex und Kevin Schuchardt siegten souverän. Niederlagen vom Teamkapitän Stefan Niesecke und Danni Tempel sorgten für den Ausgleich für die Niedersachsen. Dann der Schock für die über 350 Fans im vorletzten Kampf: Schwergewichtler Fred Finzelberg verletzte sich bei einem Wurf und musste den Kampf trotz Führung abbrechen. Für den gerechten 3:3 Halbzeitstand sorgte im letzten Kampf vor der Pause der 24-jährige Johannes Karsch mit einem sehenswerten Schulterwurf.

Durch die Verletzung von Fred Finzelberg waren die Wechselmöglichkeiten für ASAHI zwar eingeschränkt, doch ASAHI-Coach Mike Göpfert bewies ein glückliches Händchen bei den Einwechslungen. Hannes Vetter erkämpfte gegen den Belgier Jean Docquier das zweite Unentschieden an diesem Abend. Und danach folgten vier Siege in Folge für das Lausitzer Team. Besonders der Wechsel von Danni Tempel in eine höhere Gewichtsklasse zahlte sich wie schon gegen Babelsberg aus. Der 22-jährige Neuzugang aus Leipzig besiegte Malte Rollwage mit einer Aushebertechnik. Auch Stefan Niesecke kämpfte eine Klasse höher. Doch das Drama von der Vorrunde schien sich zu wiederholen. Bei einer Bodentechnik verletzte sich der Holler Florian Neumann und musste verletzt aufgeben. Die Niederlage für Holle war damit besiegelt.

„Entscheidend waren die Einwechslungen. Präsident Dirk Meyer hatte es vor dem Kampf prophezeit und es hat sich bewahrheitet“, analysierte Trainer Mike Göpfert den Grund für den klaren 8:4 Sieg. Ein Ergebnis, welches am Ende auch den sportlichen Leiter Wolfang Ernst überzeugte.

Die beiden verletzten Schwergewichtler wurden nach dem Kampf sofort nach Frankfurt/Oder ins Krankenhaus gefahren. „Zum Glück haben wir ein Taxiunternehmen als Sponsor. Herr Reinhold hat sich sofort bereit erklärt, Fred und den Holler Kämpfer zum Spezialisten zu fahren“, freute sich Teamkapitän Stefan Niesecke über die unerwartete Hilfe.

Das Spremberger Team und seine Fans hoffen auf eine schnelle Genesung des Spremberger Schwergewichtlers . Denn schon am 09. Juni müssen die Spremberger ins 700 km entfernte Köln reisen. Dort kämpfen die Lausitzer am vierten Kampftag gegen die Judoka von Bushido Köln.