Am 21. April beginnt für den KSC ASAHI Spremberg die neue Bundesliga-Saison. Der Lausitzer Sportverein möchte in seinem vierten Bundesligajahr seinen Titel verteidigen. Dazu beitragen sollen acht Neuzugänge und ein neu formiertes Trainerteam.

Für André Korb und Mike Göpfert stellt die neue Bundesliga-Saison eine ganz besondere Herausforderung dar. Beide Athleten werden zusammen die sportliche Leitung der Bundesligamannschaft übernehmen und als eine Art Kämpfer-Trainer fungieren. „Den einen oder anderen Kampf werden wir noch selbst bestreiten, aber hauptsächlich werden wir am Mattenrand das Team unterstützen“, beschreibt Neu-Trainer André Korb ihr zukünftiges Aufgabenfeld. Das neue Team wird Dirk Meyer als ASAHI-Coach ablösen.

Der ehemalige Trainer, der das Team innerhalb von fünf Jahren von der Landesliga zum Meistertitel der zweiten Bundesliga führte, wird sich verstärkt um das Management und den eigenen Judo-Nachwuchs kümmern. „Wir haben zurzeit mehr als eine Handvoll Talente bei uns am Landesstützpunkt und die brauchen meine ganze Aufmerksamkeit“, begründete Meyer seinen Rückzug bei der Mannschaftsvorstellung vor zwei Wochen.

4200 Kilometer

Der Deutsche Judobund hat eine Reform der Bundesliga beschlossen und die Liga auf neun Teams aufgestockt. Das bedeutet vier Heimkämpfe für die Lausitzer, aber auch drei Auswärtskämpfe. Die Spremberger Mannschaft muss in Köln, Leverkusen und Aachen antreten. Das sind fast 4200 Kilometer, die zu bewältigen sind. Für die Athleten ist das auch eine enorme terminliche Belastung. „Die Jungs sind alle keine Profis, müssen arbeiten, studieren oder ihren Wehrdienst leisten. Es wäre schwer, immer die gleiche Mannschaft aufzustellen. Deshalb mussten wir den Kader weiter vergrößern“, begründete Meyer bei der Pressekonferenz den rund 40 anwesenden Sponsoren und Medienvertretern die acht Neuverpflichtungen.

ASAHI-Team 2012

ASAHI-Team 2012

ASAHI konnte trotz des nichtvollzogenen Aufstieges im vergangenen Jahr alle Kämpfer in Spremberg halten und dies trotz zahlreicher Angebote verschiedener Erstligisten. Die Lausitzer sind deutschlandweit für die lautstarken Fans und die professionelle Arbeit bekannt. Somit konnten auch einige Erstligakämpfer von einem Wechsel in die zweite Liga überzeugt werden – wie Daniel Lenk (Hamburger Judo-Team) und Hans Martin Kühn (SUA Witten). Auch der 21-jährige Danni Tempel (JC Leipzig), dritter bei den Deutschen Meisterschaften (DM) im Januar, wechselte aus der Sachsenmetropole zum KSC ASAHI Spremberg.

Jung und erfolgreich

Mit Toni Grohn (17 Jahre, JC 90 FF/O) und Michel Daue (19 Jahre, PSV Bernau) konnten noch zwei Bronzemedaillengewinner bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren für die Lausitzer verpflichtet werden. Den Sprung in den Bundesligakader schaffte auch ein hoffnungsvolles ASAHI-Eigengewächs: Der erst 17-jährige Erik Friehmann wird in diesem Jahr zusammen mit seinem älteren Bruder Sebastian für ASAHI auf der Matte stehen.

Besonders stolz zeigte sich Meyer über die Verpflichtungen von Leichtgewichtler Kevin Schuchardt vom PSV Olympia Berlin und dem Österreicher Daniel Allerstdorfer vom UJZ Mühlviertel. Der erst 20-jährige Schuchardt war 2011 Deutscher Meister der Junioren und holte Bronze bei der Europameisterschaft im belgischen Lommel im vergangenen Jahr. Den Europameistertitel erkämpfte sich in Lommel der 19-jährige Allerstdorfer, der das Team im Schwergewicht unterstützen wird.

Mit den Neuverpflichtungen geht der KSC ASAHI Spremberg konsequent den Weg der Verjüngung. Mit einem Altersdurchschnitt von nur 24 Jahren gehört das Team von André Korb und Mike Göpfert zu den jüngsten Bundesliga-Teams. „Wir sind in der Breite sehr gut aufgestellt und haben in jeder Gewichtsklasse Topathleten, daher ist die Zielstellung ganz klar eine Medaille“, gibt sich André Korb selbstbewusst. Auch Trainer Mike Göpfert sieht das Team gut gerüstet, um oben mitzumischen, warnt aber vor verfrühter Euphorie: „Wir sind jetzt die Gejagten! Gegen uns sind alle Mannschaften ganz besonders motiviert.“ Eine Herausforderung, die das junge Team vom KSC ASAHI Spremberg gern annimmt.