Der Aufstiegskampf zur ersten Judo-Bundesliga ist abgesagt. Der KSC ASAHI Spremberg und der JC Mönchengladbach haben vereinbart, die Relegation nicht auszutragen. Der Vereinsvorstand und die Mannschaft haben sich nach langem Ringen dagegen ausgesprochen. Die Spremberger bestreiten die nächste Saison weiterhin in der zweiten Bundesliga.
Das Präsidium des KSC ASAHI Spremberg hat bis zum Schluss mit der Entscheidung gerungen. „Jeder Verein träumt davon, in der ersten Liga zu kämpfen. Daher ist uns die Entscheidung nicht leicht gefallen, aber am Ende hat die Vernunft gesiegt“, erklärt Trainer Dirk Meyer den schweren Entschluss des Vorstandes und des Teams. Dem Lausitzer Sportverein ist es nicht gelungen, einen soliden Erstliga-Etat zu gewährleisten. Die meisten Sponsoren haben zwar ihre weitere Unterstützung zugesagt. Auch einige neue Sponsoren konnten gewonnen werden. Und es gab auch hoffnungsvolle Gespräche mit einigen Förderern, die Unterstützung auszuweiten. „Dennoch haben diese Zusagen nicht für einen erstligatauglichen Etat ausgereicht“, erklärt Sponsoring-Verantwortlicher Sören Starke.
Dem Verein fehlen zwei oder drei große Sponsoren, um ein solides Budget, das für die erste Liga notwendig wäre, zu gewährleisten. „Unter diesen finanziellen Voraussetzungen wäre ein Aufstieg einfach unvernünftig“, begründet der 32-Jährige die Absage des Kampfes. ASAHI hatte bis zum Schluss die Hoffnung, dass es mit dem Aufstiegskampf klappen könnte. Plakate und Flyer sind schon gedruckt worden. „Einen Wettkampf ohne sportlichen Anreiz kann ich weder den Sportlern, noch den Sponsoren und Fans zumuten“, entschuldigt sich Bundesliga-Coach Meyer für die Absage.
Dazu kommt der umfassende Wechsel innerhalb des Teams. In der höchsten Liga hätten viele ältere Sportler, wie André Korb, Mike Göpfert oder Fred Finzelberg die Mannschaft verlassen. „Diese Punktgaranten hätten wir erst mal ersetzen müssen. Unseren jungen Athleten fehlt oftmals noch die Erfahrung, um ganz oben zu bestehen“, begründet der Trainer den Startverzicht. Allein für die Aufstiegsrunde hätten die Spremberger mindestens fünf erstligataugliche Athleten nach Spremberg holen müssen. Neben der hohen finanziellen Belastung verbieten auch die DJB-Statuten eine personelle Verstärkung für den Relegationskampf. „Ohne Verstärkung hätten wir gegen einen gestandenen Erstligisten nicht bestehen können“, erklärt Meyer die schwierige Situation.
Nach dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte – dem Zweitliga-Meistertitel – ist der Verzicht für die Spremberger aber kein Weltuntergang. Das Team blickt optimistisch auf die neue Saison. Im nächsten Jahr wird in der zweiten Liga mit zehn anstatt wie bisher mit acht Teams gekämpft. Mit dem Absteiger TSV Hertha Walheim bereichert ein Erstligist die Nordstaffel. Auch Derby-Gegner Eberswalde ist wieder dabei. „Die zweite Bundesliga ist im nächsten Jahr sportlich hochgradig interessant und für ASAHI eine absolute Herausforderung“, freut sich Vizekapitän Stefan Niesecke. Dirk Meyer ist sich sicher: „Der Verbleib in Liga zwei war eine vernünftige Entscheidung für den Verein, aber auch für die Fans und unsere Sponsoren, die sich im nächsten Jahr auf fünf spannende Heimkämpfe freuen können.