Gleich zu Saisonbeginn der Kreisliga Cottbus kam es am letzten Freitag zum Spitzenspiel zwischen der WSG am Fließ, dem aktuellen Vizemeister, und unseren KSC Spitzbuben, dem amtieren Meister der letzten Serie. Ein Spiel in dem die Emotionen hochkochten und sich die Mannschaften nicht nur spielerisch sondern teilweise auch verbal nichts schenkten. Doch zuvor galt es für unser Team gegen den noch sieglosen Cottbuser Volleyballverein konzentriert zu überzeugen.

Schon in der letzten Saison hatten unsere Männer die Erfahrung gemacht, dass man sich gerade bei einer solchen Konstellation oftmals schwer gegen den vermeintlich schwächeren Gegner tat. Deshalb wollten die Spitzbuben unbedingt den Schwung aus den ersten beiden gewonnenen Spielen mitnehmen. Ohne an ihre Leistungsgrenzen zu gehen, dominierten die Spremberger den ersten Satz und zogen schnell mit mehreren Punkten davon. Beim Stand von 20:9 nahmen die überforderten Cottbuser ihre erste Auszeit. Danach verflachte das Spiel zunehmend. Anscheinend im Sparmodus brachten beide Mannschaften den Satz mit 25:16 zu Gunsten des Meisters zum Abschluss, wobei die CVV-Spieler auf diesem Niveau besser ins Spiel fanden. Der zweite Satz begann so, wie der letzte aufhörte und es gestaltete sich ein ausgeglichenes Spiel mit vielen Fehlern in der Annahme und Problemen im Aufbau auf beide Seiten. Erst ab Mitte des Satzes zogen die Spitzbuben ein wenig an und übernahmen so die Kontrolle über das Match. Ohne viel Mühe gewannen diese so auch den zweiten Satz klar und relativ emotionslos mit 25:17.

Eines war für unsere Mannschaft klar, so einfach würden es ihnen die Spieler der WSG mit Sicherheit nicht machen. Diese wollten die Saisonniederlage gegen den damaligen Liganeuling unbedingt vergessen machen. Deshalb versuchte man schon in der Vorbereitung das gegnerische Niveau möglichst hochzuhalten und trat ca. zwei Wochen zuvor gegen den Landesligisten aus Kolkwitz an. Mit 3:0 verlor das Fließ erwartungsgemäß deutlich. Eine misslungene Generalprobe sollte jedoch die Grundlage für einen erfolgreichen Saisonstart bilden. So der Plan und dieser schien auch am Anfang des ersten Durchganges aufzugehen. Die Spitzbuben waren wohl immer noch mit den Gedanken im ersten Spiel. Denn obwohl man kaum Eigenfehler produzierte, schafften es die Volleyballer der WSG konzentrierter und vor allem druckvoller im Angriff in die Begegnung zu starten. Schnell zogen Sie mit drei Punkten davon. Doch in der Mitte des ersten Satzes fanden unsere Spitzbuben den Griff der Handbremse und lösten diesen. Durch eine sichere Annahme sowie präzise Pässe wurde das Spiel beschleunigt. Scheinbar zu schnell für das Fließ, welches beim Stand von 7:20 die Reisleine zog und die erste Auszeit beantragte. Denn immer wieder fanden gerade die beiden Mittelblocker unseres KSC Asahi die Lücke in der gegnerischen Abwehr. Konnte diese den Ball dennoch wieder ans Netz bringen, stand dort ein überrangender Block, der die Tür im ersten Satz bis zum 25:16 geschlossen hielt.

Mit dem Erfolg im Rücken wollten unsere Männer den Sack im zweiten Satz zu machen. Aber da hatte man die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Leichte Unkonzentriertheit und kleine individuelle Fehler unserer Volleyballer brachten der WSG eine permanente Zwei- bis Drei-Punkte-Führung ein. Doch dann ging Volleyballurgestein Frank Richter für die Spitzbuben zum Aufschlag. Dieser war weniger druckvoll aber dafür umso zielgenauer. Ein fürs andere Mal fand der Ball in der Annahme von Karsten Herz auf Seiten des Fließ seinen Schwachpunkt und so konnte das Spiel bis zum Stand von 16:16 ausgeglichen und sogar in eine Führung der Spitzbuben (19:18) gedreht werden. Die Qualität der Begegnung hatte zu diesem Zeitpunkt längst die Kreisliga verlassen und steigerte sich von Ballwechsel zu Ballwechsel. Diesen Krimi entschied schlussendlich nicht ein Fehler sondern ein starker Angriff der WSG zum denkbar knappen 25:23.

Der Tiebreak musste den Sieger in diesem würdigen Spitzenspiel küren. Wieder erwischten die WSG Männer den besseren Start und konnten sich langsam aber kontinuierlich vom Gegner absetzen. Doch die Spitzbuben gaben nicht auf. Nach ihrer ersten Auszeit der Saison beim Stand von 8:12 sowie der Einwechselung von Marko Dräger sollte der Angriff verstärkt und der Gegner noch mehr unter Druck gesetzt werden. Was nun folgte war die stärkste Phase unserer Spitzbuben. Der frische Mann bekam einen wuchtigen Ball auf die Unterarme serviert. Diesen brachte er ohne Mühe zum gewohnt zuverlässigen Zuspieler, Marko Szymanski und dieser wiederum spielte einen halbhohen Ball auf den Routinier, Christian Scharoba. In perfekter Hauptangreifermanier versenkte dieser das Spielgerät im gegnerischen Feld. Es folgte eine beeindruckende Serie, so dass es zum verdienten 13:13 Zwischenstand kam. Eine winzige Nachläßigkeit der Spitzbuben bescherte dem Fließ den ersten Matchball. Natürlich gab unser KSC dieses Spiel noch nicht verloren und wollte den Vorteil des ersten Angriffes nutzen, um so zum 14:14 auszugleichen. Der Angriff erfolgte blitzschnell, zu schnell für den gegnerischen Block, aber eben auch nicht exakt genug, um ihn direkt zum Punktgewinn zu nutzen. Viel mehr brachte die gegnerische Abwehr den Ball ans Netz. Der Spremberger Diagonalangreifer stieg zum Block nach oben und legte die Kugel vor die Füße der WSG Volleyballer ins Spielfeld. Doch statt 14:14 stand es 15:13 fürs Fließ, denn der Schiedsrichter entschied auf Übergegriffen und somit auf Spielgewinn für die WSG Am Fließ.

Trotz der Niederlage waren die Spitzbuben nicht unzufrieden mit ihrer gezeigten Leistung. Dieses Spiel hatte eigentlich keinen Verlierer verdient und so kann man sich wohl mit dem Punktgewinn gut arrangieren. Mit diesem Auftritt kann unser Sechser erhobenen Hauptes in die nahe Zukunft blicken und sich bereits jetzt auf den kommenden Spieltag freuen. Dann wartet mit dem HSV Cottbus der aktuelle Tabellenführer aufunsere Volleyballer.

Für die Spitzbuben spielten: C. Scharoba, T. Steffin, M. Rühlemann, F. Richter, M. Dräger, M. Branzko und M. Szymanski